Zur Geschichte der Alten Propstei Kruft
"Crufta" wurde schon in einer Urkunde aus dem Jahre 897 als Pellenzdorf genannt. In dieser Urkunde bestätigt König Zwentebold der Abtei St. Maxim in Trier ihre Besitzungen.
König Karl der Einfältige bestätigte im Jahre 912 die Zugehörigkeit zu diesem Kloster.
Eine Urkunde des Pfalzgrafen Siegfried aus dem Jahr 1112 bestätigt, dass sein Stiefvater, Heinrich II., Graf von Laach und Pfalzgraf der Rheinfranken, im Jahre 1093 dem von ihm gestifteten Benediktinerkloster Maria Laach das Dorf Kruft mit Kirche ("Krufft cum ecclesia") geschenkt hatte.
Diese Schenkung umfasste die dem fränkischen Heiligen St. Dionysius geweihte Kirche, das Dorf und vier Hufen (1 Hufen = 20 - 40 Morgen, soviel Land, wie damals eine Familie landwirtschaftlich bearbeiten konnte).
Die Laacher Abtei betrachtete Kruft als reichsunmittelbares Besitztum, da die Pfalzgrafen ursprünglich ausschließlich Reichsgut verwalteten..

Hierüber geriet man mehrfach in Streitigkeiten mit den Erzstiften Trier und Köln, die damit endeten, dass Laach im Jahre 1682 die Oberhoheit von Kurtrier anerkannte.
Seitdem unterstand Kruft, wenn auch stets in Gemeinsamkeit mit Laach, dem Trierer Bischofsstab.
Jahrhundertelang lebten die Krufter Bürger als Leibeigene der Laacher Abtei. Sie waren dem Kloster zur Arbeitsleistung verpflichtet und hatten, soweit sie selbständige Bauern waren, den Zehnten zu entrichten.
Das Kloster setzte einen Probst ein, der als Schultheiß im Namen des Abtes Recht sprach, dieses Amt wurde 1707 mit dem des Ortsgeistlichen vereinigt.
Abt Michael Gotarth Elberskirchen veranlaßte den Bau der Propstei.
Von hier aus wurden die umfangreichen Güter verwaltet. Das Wappen von Abt Gotarth, in Stein gemeißelt, ziert noch heute das Eingangsportal der Alten Propstei.
Nach dem Tod von Abt Gotarth 1718 vollendete dessen Nachfolger im Amt des Abtes Clemens Ach den Barockbau und weihte diesen und die integrierte Kapelle am 19. Februar 1719 ein.
Ihm verdanken wir auch die großzügige Erweiterung unserer Pfarrkirche.
1794 wurde das Propsteigebäude von den Franzosen geplündert. Diese benutzten das Gebäude längere Zeit als Verwaltungsgebäude bis es später wieder Pfarrhaus wurde.
Zwischen 1826 und 1893 wurden Teile des Gebäudes von der Gemeinde als Schule genutzt. In den Jahren danach bot die Propstei, neben der Nutzung als Pfarrhaus, Räumlichkeiten für Veranstaltungen, die von der kath. Jugend, wie Jünglingsverein und DJK, genutzt wurden.
Seit im Jahr 1962 das neue Pfarrhaus bezogen wurde, stand die Propstei leer.

Nun wartet das imposante Barockgebäude darauf, aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst und einer neuen Nutzung zugeführt zu werden.
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